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Kaltes Nahwärmenetz mit Geothermie für das neue Wohnviertel in Gronau (Leine)

Blog Post

Entwicklung einer nachhaltigen Fernwärmeversorgung: Kaltes Nahwärmenetz für Gronau (Leine)

Die Entwicklung klimaneutraler Wohnviertel erfordert technische Lösungen, die über herkömmliche Versorgungskonzepte hinausgehen. Während Städte und Gemeinden nach kosteneffizienten, emissionsarmen Energielösungen suchen, werden kalte Nahwärmenetze als zentraler Bestandteil einer nachhaltigen Stadtplanung immer wichtiger.

In dem neuen Wohnviertel in Gronau (Leine), wird diese Vision Wirklichkeit. Unterstützt durch das technische Know-how von M&P Energy - ein Mitglied der SIERA Alliance, Das Projekt integriert ein geothermisches Nahwärmenetz für die effiziente und nachhaltige Versorgung einer vielfältigen Gebäudestruktur.

Das Quartal umfasst 82 Einfamilienhäuser, 86 Doppelhaushälften und Reihenhäuser, 19 Mehrfamilienhäuser und eine Kindertagesstätte. Von Anfang an war es das Ziel, ein robustes Konzept für erneuerbare Energien zu entwickeln, das sowohl den deutschen Klimazielen als auch den strategischen Konstruktionsprinzipien der SIERA Alliance entspricht.

Geothermische Energie als Rückgrat des Energiekonzepts

Für die Versorgung mit Wärme, Warmwasser und passiver Kühlung ist das Viertel an ein kaltes Nahwärmenetz - ein System, das Niedertemperaturwärme im Quartier verteilt und gebäudespezifische Wärmepumpen in die Lage versetzt, Heizenergie mit hoher Effizienz zu erzeugen.

Die geothermische Infrastruktur wurde entworfen und technisch validiert von M&P Energy - ein Mitglied der SIERA Alliance, basierend auf einer umfassenden Untergrundmodellierung, Bedarfsprognosen und simulationsbasierten Planungsszenarien.

Die wichtigsten Merkmale des Systems

  • 114 Erdwärmesonden, jeweils in einem Abstand von 8 Metern
  • Zwei Sondenfelder in den nördlichen Grünanlagen
  • Erhöhung der Sondierungstiefe von 150 m auf 180 m um einen zulässigen und effizienten Betrieb der Anlage zu gewährleisten
  • Drei Verteilerschächte, verbunden mit dem technischen Zentrum
  • Passive Kühlung über Sole-Wasser-Wärmepumpen und aktive Regeneration über Rückkühler
  • Vier Überwachungsstationen (zwei Grundwassermessstellen + zwei Temperaturmessstellen)

Diese Komponenten ergeben ein eng verzahntes System, das für eine ganzjährig stabile Wärmeleistung ausgelegt ist.

Simulationsbasierte Planung von M&P Energy

Ein wichtiger Entwicklungsschritt war die detaillierte Bewertung der Parameter des geothermischen Untergrunds. M&P Energie nutzte sein Fachwissen in den Bereichen Hydrogeologie, thermische Simulation und Design nachhaltiger Energiesysteme, um Felduntersuchungen und thermodynamische Modelle durchzuführen.

Erste Simulationen auf der Grundlage der bestehenden 150 m Pilotsonde zeigte, dass die Anforderungen an die passive Kühlung nicht erfüllt werden konnten. Zu diesem Zweck entwickelte M&P Energy ein überarbeitetes Simulationsmodell, das zur Installation eines neuen 180 m Pilotsonde und optimierte Planungsparameter.

Diese analytische Anpassung gewährleistet:

  • Stabile Leistung im passiven Kühlmodus
  • Verbesserte langfristige Wärmebilanz
  • Gesteigerte Effizienz
  • Minimierte operative Risiken

Dieser evidenzbasierte Ansatz spiegelt die technische Philosophie der SIERA-Bündnis: Präzision, datenbasierte Entscheidungen und lebenszyklusorientiertes Denken.

Wärmebilanz und saisonale Regeneration

Effiziente geothermische Anlagen beruhen sowohl auf der Gewinnung als auch auf der Regeneration von Wärme. M&P Energy hat ein Wärmemanagementkonzept integriert, das den saisonalen Bedarf ausgleicht:

Winterbetrieb: Erneuerbare Wärme

  • Wärmepumpen gewinnen Energie aus dem Erdreich.
  • Die Bodentemperaturen sinken auf kontrollierte Weise.

Sommerbetrieb: Passive Kühlung & aktive Regeneration

  • Gebäude geben passiv Wärme an den Untergrund ab.
  • Trockenkühler unterstützen bei Bedarf eine aktive Regeneration.
  • Die Überwachung stellt sicher, dass alle betrieblichen Grenzwerte eingehalten werden.

Dieser bilaterale saisonale Zyklus ist entscheidend für die betriebliche Stabilität und Effizienz.

Umweltüberwachung und Genehmigungssicherheit

Nachhaltige Energiesysteme müssen sowohl technisch robust als auch umweltverträglich sein. Deshalb hat M&P Energy ein umfassendes Monitoring-Konzept entwickelt:

  • Zwei Grundwassermessstellen + Zwei Temperaturmessstellen zur Überwachung der Temperaturveränderungen im Sondenfeld und ggf. zur Anpassung des Anlagenbetriebs, Beobachtung der Wärmeausbreitung
  •  Die Wärmemenge zähltr zur Überwachung des tatsächlichen Wärmeentzugs und -eintrags im Sondenfeld
  • Kontinuierliche Bewertung zum Schutz der Umwelt und zur Gewährleistung der Betriebseigenschaften

Diese Maßnahmen sorgen für Transparenz gegenüber den Behörden und stärken die ökologische Ausrichtung des Projekts innerhalb der SIERA Alliance.

Ein wichtiger Meilenstein für die Klimaziele 2030

Der Bau und die Inbetriebnahme der Sondenfelder und des kalten Nahwärmenetzes werden beginnen im Jahr 2026 parallel zur Entwicklung des Bezirks.

Das Projekt zeigt, wie erneuerbare Fernwärme systematisch in die moderne Stadtentwicklung integriert werden kann. Durch die Kombination von geothermischer Energie, Simulationstechnik und interdisziplinärer Planung, M&P Energy - ein Mitglied der SIERA Alliance - zeigt, wie moderne Infrastruktur aktiv zur Erreichung der Klimaziele für 2030 beiträgt.

Erneuerbares Heizen und Kühlen ist heute nicht mehr nur eine Ergänzung, sondern eine zentrale Infrastruktur für die Zukunft.

Aufruf zum Handeln

Wenn du ein neues Wohngebiet planst, das geothermische Potenzial evaluierst oder nach einem robusten, kohlenstoffarmen Energiekonzept suchst, M&P Energy - ein Mitglied der SIERA Alliance kann dich von der Machbarkeit bis zur Umsetzung unterstützen. Unsere Experten entwickeln datenbasierte, nachhaltige Energiesysteme, die auf langfristige Leistung ausgelegt sind.

Hole in Kontakt mit M&P Energy um eine maßgeschneiderte, zukunftssichere Energielösung für dein Viertel zu entwickeln. Du kannst auch kontaktiere die SIERA-Allianz um zu erfahren, wie ihr Netzwerk von Experten deine langfristigen Energie- und Nachhaltigkeitsziele unterstützen kann.

Gemeinsam stehen wir für ‘Engineering for a Better Tomorrow’.

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Eine Botschaft des Gründers: Florian von Tucher

Mitte der 2000er Jahre führte mich mein Engagement in der Entwicklungshilfe in einige der abgelegensten und ärmsten Regionen der Welt. 

In Nordtibet, der Mongolei und Westchina, wo ich an der Umsetzung dezentraler Abwasserreinigungssysteme beteiligt war, wurde mir klar, dass ich ein tieferes Ziel brauchte. Obwohl ich später in der Immobilienentwicklung erfolgreich war, hat mich der Wunsch, etwas zu bewirken, nie verlassen.  

Ein entscheidender Moment war, als ich von meinem Freund und Mentor, Kardinal Peter Turkson, der damals das Dikasterium für die Förderung der ganzheitlichen menschlichen Entwicklung der katholischen Kirche leitete, nach Ghana eingeladen wurde. Inzwischen ist er zum Päpstlichen Kanzler der Akademie der Wissenschaften und zum Päpstlichen Kanzler der Sozialwissenschaften ernannt worden.  

Kardinal Turkson hatte einen großen Einfluss auf mich. Seine Einladung gab mir die Möglichkeit, mir aus erster Hand ein Bild von den Entwicklungsbedürfnissen des Landes zu machen. Wir sprachen über meine Erfahrungen in China und stellten uns gemeinsam ein Entwicklungsmodell vor, das in einer Gemeinde Wurzeln schlagen und sich dann allmählich ausbreiten würde. Wir glaubten, dass kleine, strategische Schritte zu einer dauerhaften Veränderung führen können - genau wie das biblische Gleichnis vom Senfkorn, das zu etwas wächst, das viel größer ist als seine bescheidenen Anfänge. 

Kardinal Turksons unerschütterlicher Glaube an diese Vision und seine Ermutigung bildeten die Grundlage, auf der die Mustard Seed Foundation aufgebaut wurde. Seine unerschütterliche Unterstützung, Weisheit und Führung haben nicht nur den Auftrag der Stiftung, sondern auch meinen persönlichen Weg geprägt. 

Mit Unterstützung des Kardinals und des Büros für integrale menschliche Entwicklung (IHD) arbeiteten wir zunächst mit dem IHD zusammen, bevor wir die Mustard Seed Foundation als eigenständige Organisation in Deutschland gründeten. Wir hatten das Glück, von zahlreichen europäischen Spendern unterstützt zu werden, was uns daran erinnert, dass es bei unserer Mission nicht nur um individuelle Bemühungen geht, sondern um eine kollektive Wirkung. 

Die Zusammenarbeit ist ein Eckpfeiler unserer Arbeit. Wir haben uns mit Organisationen wie Caritas und Rotary International zusammengetan, um unsere Reichweite zu vergrößern. Eine unserer wirkungsvollsten Kooperationen war die mit der M&P Group, die uns ihre technischen Konzepte, die Projektüberwachung und die hochwertige technische Ausführung zur Verfügung stellt, sodass 100% der Spendengelder in die Projekte selbst fließen können. 

Eine dieser Initiativen ist die Clean Water Initiative, die in Zusammenarbeit mit der M&P Group ins Leben gerufen wurde. Im Jahr 2024 haben wir einen Brunnen in Ndoss, Senegal, fertiggestellt, der die landwirtschaftliche Effizienz deutlich verbessert und die örtliche Gemeinde stärkt. Dieses Projekt verkörpert unser Engagement für nachhaltige Lösungen - angefangen bei sauberem Wasser und dem schrittweisen Aufbau einer Infrastruktur, die eine langfristige Entwicklung unterstützt. 

Unsere Arbeit orientiert sich eng an den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) und konzentriert sich auf Armutsbekämpfung, wirtschaftliches Empowerment, ökologische Nachhaltigkeit und humanitäre Hilfe. Unser Modell ist einfach, aber effektiv: Wir beginnen mit einem Projekt und erweitern es Jahr für Jahr, um ein Ökosystem der Unterstützung zu schaffen. Ein Wasserbrunnen führt zu einer Schule, die wiederum zu erneuerbaren Energielösungen führt, was wiederum wirtschaftliche Möglichkeiten fördert. Mit der Zeit verändern diese Bemühungen ganze Regionen. 

Die Mustard Seed Foundation ist ein Beweis dafür, was mit einer Vision, einem starken Engagement und dem Glauben an ein Senfkorn erreicht werden kann. Doch ohne den Glauben und die Ermutigung von Kardinal Peter Turkson wäre das alles nicht möglich gewesen. Sein unerschütterlicher Glaube an unsere Mission hat mir den Mut gegeben, die Herausforderungen zu bestehen und unseren Einfluss weiter auszubauen. Während wir unsere Arbeit fortsetzen, werden wir weiterhin von der Überzeugung angetrieben, dass kleine Anfänge zu großen Ergebnissen führen können, die in den Gemeinden, denen wir dienen, Hoffnung und dauerhafte Veränderungen bewirken. Sein Glaube, seine Vision und sein Engagement für die Menschenwürde sind tief in jede unserer Initiativen eingewoben.