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Technologiegetriebene Lösungen für Deponien: Optimierung von Restabfallbehandlungs- und Umlenkungssystemen

After Event Post

In ganz Europa stehen die Mülldeponien unter enormem Druck, da die Abfallmengen wachsen und die Recyclingziele immer strenger werden. Trotz ehrgeiziger EU-Richtlinien landen immer noch über 20% Siedlungsabfälle auf Deponien, wodurch Methan freigesetzt wird und wertvolle Ressourcen verloren gehen, die wiederverwertet werden könnten. Diese Herausforderung ist nicht nur eine Frage der Einhaltung von Vorschriften, sondern auch eine verpasste Chance für Kreislaufwirtschaft, Energierückgewinnung und Klimaschutz.

Dies waren die zentralen Themen der SIERA Impact Webinar - Technologiegetriebene Deponielösungen: Optimierung von Restabfallbehandlungs- und Umlenkungssystemen, gehalten am 18. September 2025. Veranstaltet von SIERA-Akademie, Die Tagung brachte Experten zusammen, um zu untersuchen, wie intelligente Technologien, rechtliche Rahmenbedingungen und innovative Behandlungssysteme die Abfallwirtschaft in Europa verändern können.

Die europäische Herausforderung: Warum Deponiereduzierung wichtig ist

Trotz jahrzehntelanger Fortschritte haben viele EU-Mitgliedstaaten weiterhin mit hohen Deponieraten zu kämpfen. Länder wie Deutschland, Österreich und Belgien haben beeindruckende Fortschritte gemacht und die Deponierate fast auf Null gesenkt. In anderen Ländern wie Griechenland, Malta und Rumänien werden jedoch immer noch mehr als 70% Siedlungsabfälle auf Deponien entsorgt.

Die Folgen sind schwerwiegend:

  • Treibhausgasemissionen: Mülldeponien sind eine wichtige Quelle für Methan, ein Gas, das 28-mal stärker ist als CO₂.
  • Verlorene Ressourcen: Wertvolle Wertstoffe werden vergraben, anstatt in die Kreislaufwirtschaft zurückzukehren.
  • Compliance-Lücken: Die EU-Recyclingziele von 55% bis 2025 und weniger als 10% Deponieverbrauch bis 2035 bleiben für viele weit außerhalb ihrer Reichweite.

Haupthindernisse für ein intelligenteres Abfallmanagement

Das Webinar hat mehrere anhaltende Herausforderungen aufgezeigt:

  1. Technische Lücken
    • Veraltete Sortier- und Sammelsysteme.
    • Begrenzte Kapazitäten für die mechanisch-biologische Behandlung (MBT) und die Energiegewinnung aus Abfällen (WtE).
  2. Daten und Überwachung Schwachstellen
    • Inkonsistente Abfallverfolgung.
    • Geringe Abdeckung der Methanüberwachung.
    • Schlechte Rückverfolgbarkeit der zurückgewonnenen Materialien.
  3. Operative Ineffizienzen
    • Ungleiche Trennung der Quellen.
    • Schwache Verbindungen zwischen Recyclern und Betreibern von Energierückgewinnungsanlagen.
  4. Politik & Compliance Fragen
    • Langsame Durchsetzung von EU-Richtlinien.
    • Fragmentierte Berichtsstandards.

Zusammengenommen erklären diese Faktoren, warum die Abhängigkeit von Mülldeponien trotz gesetzlicher und technologischer Fortschritte anhält.

Chancen: Von intelligenten Systemen zu Kreisläufen

Das Webinar konzentrierte sich nicht nur auf die Probleme, sondern zeigte auch klare Möglichkeiten für Veränderungen auf.

  • Intelligente Sammelsysteme: KI-gesteuerte Mülleimer, optimierte Routenführung und Verschmutzungsüberwachung können den Mischmüll reduzieren, die CO₂-Emissionen senken und die Bürgerbeteiligung erhöhen.
  • Den Kreislauf schließen: Moderne Verwertungsanlagen können bis zu 95% der wichtigsten Wertstoffe zurückgewinnen und so den Bedarf an neuen Materialien um bis zu 30% senken.
  • Ausweitung des MBT: Durch biologische Stabilisierung und fortschrittliche Sortierung können 30-50% des Restmülls umgelenkt und eine Überbeanspruchung der Deponie verhindert werden.
  • Waste-to-Energy (WTE): Moderne Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) können 10-15% des Fernwärmebedarfs decken, während sie gleichzeitig Metalle aus der Asche zurückgewinnen und sogar die Kohlenstoffabscheidung integrieren.

Diese Ansätze stehen nicht nur im Einklang mit den Umweltzielen, sondern auch mit wirtschaftliche Möglichkeiten, und macht die Abfallbehandlung zu einem Motor für Innovation und Widerstandsfähigkeit.

Regulatorische Triebkräfte: Compliance als Motor

In der Diskussion wurde auch die Bedeutung des EU-Rechtsrahmens hervorgehoben:

  • Deponierichtlinie: Weniger als 10% Siedlungsabfälle werden bis 2035 auf Deponien abgelagert.
  • Abfallrahmenrichtlinie: Vorrang für Prävention, Wiederverwendung, Recycling und Verwertung.
  • Methan-Verordnung: Obligatorische Überwachung und Minderung von Deponiegas.
  • Richtlinie über erneuerbare Energien: Anerkennung der biogenen Energiegewinnung aus Abfällen als erneuerbare Energiequelle.

Diese Richtlinien sind nicht nur Compliance-Anforderungen - sie sind mächtig Treiber für Investitionen und Innovation.

Digitales Rückgrat: SustainSuite

Das Webinar stellte vor SustainSuite, die digitale Compliance-Plattform von EUTECH. Sie ermöglicht:

  • Echtzeitüberwachung von Abfallvermeidung und Methanemissionen.
  • Automatisierte Datenerfassung und ESG-Optimierung.
  • Transparente CSRD-Berichterstattung und Anpassung der EU-Taxonomie.

Die wichtigsten Erkenntnisse

  1. Die Trennung der Quellen ist die Grundlage von mehr Recycling und weniger Deponien.
  2. MBA- und WTE-Systeme Abfälle zu stabilisieren, Energie zu gewinnen und Methanemissionen zu reduzieren.
  3. Digitale Werkzeuge wie SustainSuite die Einhaltung von Vorschriften zu gewährleisten und gleichzeitig verwertbare Erkenntnisse zu gewinnen.
  4. Mülldeponien sollten der letzte Ausweg sein-nicht der Standardpfad.

Vom Webinar zur Aktion

Dieses SIERA Impact Webinar hat gezeigt, dass Technologie, Politik und Zusammenarbeit die Abfallwirtschaft von einer Belastung in eine Quelle des Klimawerts verwandeln können.

 Was kommt als Nächstes?

  • Beratung buchen mit SIERA-Experten, um maßgeschneiderte Abfallstrategien zu entwickeln.
  • Zugriff auf das kommende Whitepaper für tiefere Einblicke.
  • Partner der SIERA Alliance & SustainSuite um deine Reise zur Einhaltung von ESG und CSRD zu vereinfachen.

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Gemeinsam können wir Europas Abfall in eine Ressource verwandeln und eine intelligentere, kreislauforientierte und emissionsarme Zukunft aufbauen - Engineering for a Better Tomorrow.

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Eine Botschaft des Gründers: Florian von Tucher

Mitte der 2000er Jahre führte mich mein Engagement in der Entwicklungshilfe in einige der abgelegensten und ärmsten Regionen der Welt. 

In Nordtibet, der Mongolei und Westchina, wo ich an der Umsetzung dezentraler Abwasserreinigungssysteme beteiligt war, wurde mir klar, dass ich ein tieferes Ziel brauchte. Obwohl ich später in der Immobilienentwicklung erfolgreich war, hat mich der Wunsch, etwas zu bewirken, nie verlassen.  

Ein entscheidender Moment war, als ich von meinem Freund und Mentor, Kardinal Peter Turkson, der damals das Dikasterium für die Förderung der ganzheitlichen menschlichen Entwicklung der katholischen Kirche leitete, nach Ghana eingeladen wurde. Inzwischen ist er zum Päpstlichen Kanzler der Akademie der Wissenschaften und zum Päpstlichen Kanzler der Sozialwissenschaften ernannt worden.  

Kardinal Turkson hatte einen großen Einfluss auf mich. Seine Einladung gab mir die Möglichkeit, mir aus erster Hand ein Bild von den Entwicklungsbedürfnissen des Landes zu machen. Wir sprachen über meine Erfahrungen in China und stellten uns gemeinsam ein Entwicklungsmodell vor, das in einer Gemeinde Wurzeln schlagen und sich dann allmählich ausbreiten würde. Wir glaubten, dass kleine, strategische Schritte zu einer dauerhaften Veränderung führen können - genau wie das biblische Gleichnis vom Senfkorn, das zu etwas wächst, das viel größer ist als seine bescheidenen Anfänge. 

Kardinal Turksons unerschütterlicher Glaube an diese Vision und seine Ermutigung bildeten die Grundlage, auf der die Mustard Seed Foundation aufgebaut wurde. Seine unerschütterliche Unterstützung, Weisheit und Führung haben nicht nur den Auftrag der Stiftung, sondern auch meinen persönlichen Weg geprägt. 

Mit Unterstützung des Kardinals und des Büros für integrale menschliche Entwicklung (IHD) arbeiteten wir zunächst mit dem IHD zusammen, bevor wir die Mustard Seed Foundation als eigenständige Organisation in Deutschland gründeten. Wir hatten das Glück, von zahlreichen europäischen Spendern unterstützt zu werden, was uns daran erinnert, dass es bei unserer Mission nicht nur um individuelle Bemühungen geht, sondern um eine kollektive Wirkung. 

Die Zusammenarbeit ist ein Eckpfeiler unserer Arbeit. Wir haben uns mit Organisationen wie Caritas und Rotary International zusammengetan, um unsere Reichweite zu vergrößern. Eine unserer wirkungsvollsten Kooperationen war die mit der M&P Group, die uns ihre technischen Konzepte, die Projektüberwachung und die hochwertige technische Ausführung zur Verfügung stellt, sodass 100% der Spendengelder in die Projekte selbst fließen können. 

Eine dieser Initiativen ist die Clean Water Initiative, die in Zusammenarbeit mit der M&P Group ins Leben gerufen wurde. Im Jahr 2024 haben wir einen Brunnen in Ndoss, Senegal, fertiggestellt, der die landwirtschaftliche Effizienz deutlich verbessert und die örtliche Gemeinde stärkt. Dieses Projekt verkörpert unser Engagement für nachhaltige Lösungen - angefangen bei sauberem Wasser und dem schrittweisen Aufbau einer Infrastruktur, die eine langfristige Entwicklung unterstützt. 

Unsere Arbeit orientiert sich eng an den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs) und konzentriert sich auf Armutsbekämpfung, wirtschaftliches Empowerment, ökologische Nachhaltigkeit und humanitäre Hilfe. Unser Modell ist einfach, aber effektiv: Wir beginnen mit einem Projekt und erweitern es Jahr für Jahr, um ein Ökosystem der Unterstützung zu schaffen. Ein Wasserbrunnen führt zu einer Schule, die wiederum zu erneuerbaren Energielösungen führt, was wiederum wirtschaftliche Möglichkeiten fördert. Mit der Zeit verändern diese Bemühungen ganze Regionen. 

Die Mustard Seed Foundation ist ein Beweis dafür, was mit einer Vision, einem starken Engagement und dem Glauben an ein Senfkorn erreicht werden kann. Doch ohne den Glauben und die Ermutigung von Kardinal Peter Turkson wäre das alles nicht möglich gewesen. Sein unerschütterlicher Glaube an unsere Mission hat mir den Mut gegeben, die Herausforderungen zu bestehen und unseren Einfluss weiter auszubauen. Während wir unsere Arbeit fortsetzen, werden wir weiterhin von der Überzeugung angetrieben, dass kleine Anfänge zu großen Ergebnissen führen können, die in den Gemeinden, denen wir dienen, Hoffnung und dauerhafte Veränderungen bewirken. Sein Glaube, seine Vision und sein Engagement für die Menschenwürde sind tief in jede unserer Initiativen eingewoben.